Sonntag, August 30, 2009

[FFF] Moon



Moon
von Duncan Jones
mit Sam Rockwell, Kevin Spacey

In nicht allzuferner Zukunft kommen 2/3 der Energiereserven vom Mond. Eine kleine Station auf dem Erdtrabanten mit gerademal einem Astronauten als Besatzung kümmert sich darum, dass da oben auch nichts schief geht. Damit eben dieser Astronaut Sam wenigstens ein bißchen Gesellschaft hat, kümmert sich die künstliche Intelligenz Gerty um ihn. Doch nach einem Unfall findet Sam auf einmal einen anderen Menschen auf dem Mond, der ihm verdammt ähnlich sieht...

Moon war einer der Filme, die einem vielleicht schon vor dem FFF ein Begriff waren. Zum einen dank dem Regisseur, dem Sohn von David Bowie. Zum anderen hat der Film schon auf anderen Festivals abgeräumt. Entsprechend hoch war wohl auch die Erwartung, jedenfalls war der Film restlos ausverkauft, und mal wieder mussten einige sich auf die Treppe setzen.

Trotz dem sehr ruhigen Erzähltempo und dem insgesamt sehr spartanischen Umfang hat mich der Film von Anfang an gepackt. Moon sieht auch dank seiner Special Effects wahnsinning gut aus, und bestimmt deutlich teurer als er im Endeffekt war. Zusammen mit der extrem stimmigen Musik ergibt sich einfach ein beeindruckendes und rundes Gesamtbild.

Es wäre die Rolle seines Lebens... habe ich davor oft über die Leistung von Sam Rockwell gelesen. Und das kann ich jetzt 100% unterschreiben. Unglaublich wie er es praktisch im Alleingang schafft den Film zu tragen. Was der Trailer bereits erahnen lässt übertrifft der Film dann nochmal deutlich. Den FFF Oscar für den besten Schauspieler sollte er auf jeden Fall sicher haben... vielleicht klappts ja auch mit dem "richtigen" Oscar, aber dafür ist der Film dann wohl doch zu klein.

Einige haben sich über den Twist beschwert, oder vielmehr darüber, dass der schon viel zu früh verraten wird. Dem kann ich überhaupt nicht zustimmen. Zwar habe ich den Twist schon davor vermutet (ich hab wohl zuviele Filme mit Twists schon gesehen), aber das schadet Moon überhaupt nicht. Warum? Weil der Film nicht auf den Twist aufbaut. Andere Filme existieren praktisch nur, weil sie diese "tolle" Twistidee haben. Andere nehmen den Twist nur als Schlusspointe. Hier in Moon ist er auch schon so früh nötig, damit die Geschichte funktioniert. Der Film lebt nicht vom Twist, sondern von der tollen Geschichte, für die eben genau zu dem Zeitpunkt ein Twist nötig war.

Ansonsten könnte man sich darüber beschweren, dass Moon ein doch relativ gemächliches Tempo vorlegt. Das ist im Endeffekt wohl Geschmackssache. Der Film wird natürlich zu keiner Zeit soetwas wie ein Actionfilm, aber mich hat sowohl Sam Rockwell wie auch die Geschichte zu jeder Zeit so gepackt, dass mir nie langweilig geworden ist. Im Gegenteil sogar.

Das Ende ist zwar nicht sonderlich überraschend, dafür extrem stimmig und eigentlich das einzig mögliche. Angeblich arbeiten die Macher um Duncan Jones ja bereits an einem zweiten Teil... kann ich mir auf Anhieb zwar nicht vorstellen (jedenfalls müsste der dann etwas ganz anderes werden), aber erstmal hat es Jones geschafft, dass ich ihm einen großen Vertrauensvorschuss gewähre. Den werde ich auf jeden Fall erstmal im Auge behalten!

Fazit: Ein toller Hauptdarsteller, ein unverbrauchtes Szenario und eine packende Geschichte. Hier stimmt einfach alles!

9,5 von 10

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