Montag, September 21, 2009

[Lesen] Der Herr der Fliegen - William Golding



Erster Satz: Der blondhaarige Junge glitt das letzte Stück Felsen hinab und begann, sich zur Lagune durchzuarbeiten.

Eine Gruppe Schuljungen finden sich nach einem Flugzeugabstürz auf einer verlassenen Insel wieder. Nach der anfänglichen Begeisterung so ganz ohne Erwachsene auf einer einsamen Insel zu sein, holt sie schnell der Alltag ein. Hütten bauen, jagen gehen und vor allem das Feuer am Brenne halten ist dann doch wirklich Arbeit. Schnell baut sich eine Hierarchie auf, die allerdings sehr bröckig ist. Ohne Authorität verändern sich die Jungs, und es dauert nicht lange bis das erste Unglück geschiet.

Der Herr der Fliegen ist wohl ein ganz typisches Schulbuch. Ich habs nie in der Schule gelesen, und das ist vermutlich auch gut so... Bücher die man lesen muss, liest man eben doch irgendwie anders als Bücher, die man lesen will. Ich mag Bücher die in einem exotischem Setting spielen, und da ist mir dann schließlich doch noch dieser Klassiker in die Hände gefallen.

Man merkt dem Buch an, dass es zum einen eher für eine junge Leserschaft geschrieben wurde, und zum anderen auch schon ein paar Jahre auf dem Rücken hat. Viele der Dinge die man liest, hat man schonmal in ähnlicher Form hier und da gelesen oder gesehen. Das kann man dem Buch nun wirklich nicht vorhalten, da es wohl auf viele andere Werke einen großen Einfluß hatte; trotzdem nimmt es dem Buch ein bißchen die Frische.

Aber erstmal genug gemeckert. Gerade für die Schule ist das Lied eigentlich echt ideal... die Ausgangssituation ist für viele junge Teenager wohl erstmal sehr verlockend, und so richtig schlecht hat er die jungen Charaktere auch nicht beschrieben. Das Buch nimmt im Verlauf der Geschichte immer mehr an Fahrt auf, und schafft es auch überraschend einfach die Veränderung glaubwürdig zu schildern.

Fazit: Ein nettes Buch, schön geschrieben, leider schon etwas angestaubt.

6 von 10

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[Lesen] Verblendung - Stieg Larsson



Erster Satz: Der Prozess war unbestreitbar vorüber, und alles, was es zu sagen gab, war bereits gesagt worden.

Ein Mädchen verschwindet spurlos auf der Feier einer äußerst erfolgreichen Großfamilie. Da die Halbinsel zum Tatzeitpunkt von der Aussenwelt abgeschnitten war, muss einer von der Familie, oder einer der Angestellten etwas mit dem Verschwinden zu tun haben. Doch die Polizei findet nichts. Trotzdem bekommt das Familienoberhaupt jedes Jahr zum Geburtstag eine gepresste Blume, genau wie er sie von seinem Enkel davor bekommen hatte. Kurz vor dem Ende seines Lebens will Hendrik Vagner noch einen letzten Versuch unternehmen, herauszufinden was passiert ist. Er engagiert den investigativen Journalisten Mikael Blomkvist um die ganze Sache noch einmal unter die Lupe zu nehmen.

Zuerst einmal will ich nochmal deutlich machen, dass es schon etwa einen Monat her ist, seit ich das Buch gelesen habe. Ich hatte in letzter Zeit einiges zu tun und hab das Bloggen etwas vor mich hergeschoben.

Jetzt aber zum Buch: der Hype der Millenium Trilogie verfolgt einen ja überall, negative Stimmen gibt es fast keine. Ich bin kein besonders großer Krimifan, aber das hat mich dann doch neugierig gemacht. Und auch wenn ich den ganz großen Hype nicht nachvollziehen kann, hat es sich doch gelohnt.

Eigentlich macht Stieg Larsson wenig wirklich spekatkuläres. Im Grunde ist das Buch ein ganz normaler, aber zugegegbenermaßen wirklich gutgeschriebener Krimi. Weder ist er aussergewöhnlich intelligent noch ist die Auflösung wirklich überraschend. Die größte Stärke des Buches sind aber ganz klar die Charaktere, und an erster Stelle Lisbeth Salander. Ich würde fast soweit gehen und sagen, dass ein Großteil des Hypes an dieser Figur festzumachen ist. Lisbeth ist ein sehr ungewöhnlicher, sehr schräger aber gleichzeitig trotzdem auch sehr glaubwürdiger Charakter. Wenn ich es richtig verstanden hab, dreht sich das 2. Buch fast ausschließlich darum, wie sie zu diesem Menschen geworden ist... und genau das ist auch wirklich eine sehr interessante Frage.

Abgesehen von den Charakteren bleibt eine wirklich gute Geschichte, die toll zu lesen ist. Auch ich als nicht Krimifan bin nur so durch die Seiten geflogen. Ein bißchen schade finde ich, dass die Geschichte doch ziemlich abgeschlossen scheint... für eine Trilogie hätte ich mir mehr offene Fragen gewünscht. Aber immerhin wurde hier die Geschichte auch schön zu Ende erzählt, und wird dabei nie wirklich unglaubwürdig.

Die nächsten beiden Teile liegen schon hier und werden auch bald gelesen. Es ist jetzt nicht so, dass ich es kaum erwarten könnte sie zu lesen, aber ich freu mich schon ein bißchen drauf.

Fazit: Toll geschriebener Krimi mit faszinierenden Charakteren. Für meinen Geschmack fehlte etwas die Spannung... aber ich denke kein Krimifan macht etwas falsch mit dem Buch.

8 von 10

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