Montag, September 21, 2009

[Lesen] Verblendung - Stieg Larsson



Erster Satz: Der Prozess war unbestreitbar vorüber, und alles, was es zu sagen gab, war bereits gesagt worden.

Ein Mädchen verschwindet spurlos auf der Feier einer äußerst erfolgreichen Großfamilie. Da die Halbinsel zum Tatzeitpunkt von der Aussenwelt abgeschnitten war, muss einer von der Familie, oder einer der Angestellten etwas mit dem Verschwinden zu tun haben. Doch die Polizei findet nichts. Trotzdem bekommt das Familienoberhaupt jedes Jahr zum Geburtstag eine gepresste Blume, genau wie er sie von seinem Enkel davor bekommen hatte. Kurz vor dem Ende seines Lebens will Hendrik Vagner noch einen letzten Versuch unternehmen, herauszufinden was passiert ist. Er engagiert den investigativen Journalisten Mikael Blomkvist um die ganze Sache noch einmal unter die Lupe zu nehmen.

Zuerst einmal will ich nochmal deutlich machen, dass es schon etwa einen Monat her ist, seit ich das Buch gelesen habe. Ich hatte in letzter Zeit einiges zu tun und hab das Bloggen etwas vor mich hergeschoben.

Jetzt aber zum Buch: der Hype der Millenium Trilogie verfolgt einen ja überall, negative Stimmen gibt es fast keine. Ich bin kein besonders großer Krimifan, aber das hat mich dann doch neugierig gemacht. Und auch wenn ich den ganz großen Hype nicht nachvollziehen kann, hat es sich doch gelohnt.

Eigentlich macht Stieg Larsson wenig wirklich spekatkuläres. Im Grunde ist das Buch ein ganz normaler, aber zugegegbenermaßen wirklich gutgeschriebener Krimi. Weder ist er aussergewöhnlich intelligent noch ist die Auflösung wirklich überraschend. Die größte Stärke des Buches sind aber ganz klar die Charaktere, und an erster Stelle Lisbeth Salander. Ich würde fast soweit gehen und sagen, dass ein Großteil des Hypes an dieser Figur festzumachen ist. Lisbeth ist ein sehr ungewöhnlicher, sehr schräger aber gleichzeitig trotzdem auch sehr glaubwürdiger Charakter. Wenn ich es richtig verstanden hab, dreht sich das 2. Buch fast ausschließlich darum, wie sie zu diesem Menschen geworden ist... und genau das ist auch wirklich eine sehr interessante Frage.

Abgesehen von den Charakteren bleibt eine wirklich gute Geschichte, die toll zu lesen ist. Auch ich als nicht Krimifan bin nur so durch die Seiten geflogen. Ein bißchen schade finde ich, dass die Geschichte doch ziemlich abgeschlossen scheint... für eine Trilogie hätte ich mir mehr offene Fragen gewünscht. Aber immerhin wurde hier die Geschichte auch schön zu Ende erzählt, und wird dabei nie wirklich unglaubwürdig.

Die nächsten beiden Teile liegen schon hier und werden auch bald gelesen. Es ist jetzt nicht so, dass ich es kaum erwarten könnte sie zu lesen, aber ich freu mich schon ein bißchen drauf.

Fazit: Toll geschriebener Krimi mit faszinierenden Charakteren. Für meinen Geschmack fehlte etwas die Spannung... aber ich denke kein Krimifan macht etwas falsch mit dem Buch.

8 von 10

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