The Academy Awards 2006 - Nominees

Alle Jahre wieder werden in Los Angeles die Oscars vergeben, und alle Jahre wieder bin ich begeistert vor dem Fernseher.

Als Sean Penn den Oscar für seine grandiose Darstellung in Mystic River bekommen hat, hat er etwas ganz richtiges gesagt: "There is no best in acting!". Das selbe kann man für so ziemlich jede Kategorie sagen (am ehesten kann man wohl einen Sieger in den technischen Bereichen küren). Im Endeffekt geht es auf dem hohen Niveau nicht darum, wer etwas besser als der andere macht... da würde man viel zu sehr in Schwarz/Weiss Richtlinien denken. Jeder macht seine Sache auf seine spezielle Art, und diese besondere Art macht den Film dann aus. Außerdem müsste man wohl ziemlich blauäugig sein um sich nicht denken zu können, dass da Hinter den Kulissen Sympathien und Geld für die Kampagnen im Endeffekt wichtiger sein können als die Arbeit an sich. Auch das Thema eines Films kann den Ausschlag für den Oscar geben.

Wenn mir das alles klar ist, warum gucke ich es mir dann trotzdem jedes Jahr begeistert an, fiebere mit und freue oder ärgere mich immer nach dem berühmten Satz "...and the Oscar goes to..."? Filme sind eine sehr subjektive Sache, und da macht es einfach Spaß den Filmen, die für einen etwas Besonderes sind, mitzufiebern.

Und heute sind also die Nominees bekannt gegeben worden... Bin ich zufrieden? Natürlich fehlt meiner Meinung nach einiges:


Sin City? Wenigstens für Art Directing, wenn nicht auch für Visual Effects und Cinematography hätte er nominiert werden müssen meiner Meinung nach!
Star Wars? Hätte für praktisch jeden technischen Oscar nominiert werden müssen (Sound Editing und Design, Visual Effects v.a.)
Match Point? Scarlett Johannson hätte für den Oscar in der Nebenrolle nominiert werden müssen. Dazu fehlt ganz klar die Nominierung für Woody Allen als Director und die Nominierung für den besten Film!
A History of Violence? Cronenberg hätte ebenfalls nominiert werden müssen... dass so ein Film nicht für den Award als bester Film nominiert wird war mir klar, hätte mich aber sehr gefreut!
Crash? Crash ist wohl so ein Love it or Hate it Film... für mich war er viel zu gefühlsduselig (v.a. mit der Musik) und krankt daran, einem etwas auf sehr naive Art sagen zu wollen, dass schon längst jeder weiss. Die Nominierung für die Regie und für besten Film sind ein Witz!

Ansonsten kann ich noch nicht ganz so viel dazu sagen, da ich die wohl wichtigsten Filme dieses Jahr alle nicht gesehn habe (Brokeback Mountain, Walk the Line, Capote, Good Night and Good Luck, Munich). Ich werde nochmal meine Oscar Tipps posten, sobald ich diese Filme gesehn hab!

Großer Favorit ist auf jeden Fall schonmal Brokeback Mountain. Ich kenne den Film noch nicht, aber mir kommt es ein bißchen so vor, als würde ihm das Schwulenthema zur Gute kommen. Amerika hat damit ganz klar noch Probleme, und da ist es noch etwas "Besonderes". Schwulen Serien sind sehr erfolgreich (Will & Grace und diese Late Night Pro7 Serie) und Brokeback Mountain ist es wohl auch... den Film gut zu finden ist wohl gleichzeitig eine Art Statement "Ich hab nichts gegen Schwule". Allerdings kann ich über die Qualität des Films natürlich noch nichts sagen.


Den Oscar sicher haben meiner Meinung nach schon Reese Witherspoon und George Clooney für Good Night and Good Luck als Drehbuchschreiber... Schön ist es natürlich auch, dass mit Sophie Scholl wieder ein deutscher Film nominiert ist, der es allerdings ganz schwer haben wird! Er wird wohl gegen die beiden anderen Filme mit jeweils deutscher Co Produktion keine Chance haben, und am Ende wird wohl Paradise Now gewinnen. Ich finde es allerdings sehr schade, dass man hier so selten koreanische Filme sieht, ein Sympathy for Lady Vengeance hätte es durchaus auch (und meiner Meinung nach mehr als Sophie Scholl) verdient nominiert zu werden!

Mike